51748 - Hellenische AWZ und türkische Propaganda

N. Lygeros
Übersetzt aus dem Griechischen von Andreas Markopoulos

Die Türkei will uns in mit allen Mitteln davon überzeugen, dass sie mit der offiziellen libyschen Regierung eine Übereinkunft hat. Aber es beinhaltet viele Probleme. Das erste betrifft die kleine Abgrenzungslinie, die sie versucht zu vermitteln, welche vom libyschen Parlament nicht nur nicht ratifiziert wurde, sondern dieselbe hat die falsche Vereinbarung bereits aufgekündigt. Das zweite ist ihre Ökonomie. Das Dritte ist, ihre Verlautbarungen in Bezug auf die zypriotische AWZ kann sie auch nicht auf praktischer Ebene unterstützen. Das Spektakulärste ist jedoch, dass es mit Libyen nicht vereinbart hat, mit seiner staatlichen Ölgesellschaft Forschungen und Bohrungen in der libyschen AWZ zu betreiben. Weil wenn Libyen wirklich mit der Türkei zusammenspielen wollte, würde es einfach Lizenzen für Meeresblöcke vergeben, die noch weiter an die mittlere Linie der Abgrenzung zwischen Griechenland und Libyen hineinragen. In diesem Fall wäre alles offiziell und legal. Beide Länder wissen jedoch, dass das tatsächliche Potenzial der Türkei für solche Maßnahmen nicht ausreicht. Daher wird klar, dass es für die Türkei nicht am wichtigsten ist, selbst in der Region zu sein, jedoch dass Griechenland sich nicht dort aufhält. Ägypten und Israel und nicht zuletzt Zypern brauchen jedoch die griechische AWZ. Dies wurde am deutlichsten durch das zwischenstaatliche Abkommen über die East Med-Gaspipeline sichtbar. Dies ist keine Konfrontation zwischen Griechenland und der Türkei. Griechenland folgt einfach nur dem Völkerrecht, dem Seerecht, aber auch der Strategie des Mittelmeers, wo es sich nicht nur mit den Ländern der Region, sondern auch mit Amerika, Frankreich und Italien, die der NATO angehören, einigen kann. Auch scheinen diejenigen, die versuchen, das Thema Kastellorizo für Ägypten zu betonen, nicht zu wissen wie man die AWZ korrekt berechnet. Denn selbst wenn der Kastellorizo-Komplex weder eine AWZ, noch einen Festlandsockel hätte, wäre der Gewinn für Ägypten winzig, da wir die Hälfte der Entfernung zwischen Kastellorizo und der Türkei zur Berechnung verwenden würden. Ägypten hat folglich im Grunde gar kein Interesse an einem solchen Schritt, da dies allein für die Türkei von Nutzen wäre. Wohingegen es mit hohen Kosten verbunden wäre, keine Einigung mit Griechenland zu finden, da diese für sie den einzigen Transit bildet, um Zugang zur Europäischen Union zu erhalten.